Seit Mitte November ist der Shark eigentlich flugfertig. Nur war seither das Wetter bzw. die Bedingungen am Platz nicht so, das es Spaß macht zu schleppen. Heute nun endlich war es soweit. Nach langer Wartezeit konnte der Shark nun endlich den Erstflug angehen. Ein Erfolg auf ganzer Breite. Aber schön der Reihe nach.
Gestern war das Wetter auch schön aber ich fand es ratsam, die Flugsaison mit den Scalemodellen (die kleinen Steckenflieger gehen eigentlich den ganzen Winter über) erst einmal eine Nummer kleiner, also mit dem Ventus anzufangen. Bei Hammerthermik waren mehrere Flüge nötig bei denen regelmäßig die Höhenwarnung von 750m angesprochen hat, denn höher dürfen wir nicht. Runter ging es dann senkrecht und es hat viel Spaß gemacht.
Heute nun hatte Uli die Bellanca mit dabei, die das kraftvollste Schleppmodell in seinem Hangar darstellt. Also genug Reserven für die 14,5kg des Shark. Nach dem Zusammenbau, der dank der tollen Steckung ohne Probleme von der Hand ging, stand der obligatorische Fototermin an.
Danach ging es, nach einem ausführlichen Funktions- und Rudercheck, an den Startplatz.
Also Schleppseil einkuppeln, alles nochmal checken, kurzes Stoßgebet zum Himmel und dann gab die Bella auch schon Vollgas. Nach ein paar Metern und mit etwas Höhenruderunterstützung hob der Shark ab und folgte wie auf Schienen der Bella in den Himmel. In Sicherheitshöhe hab ich dann den Assist aktiviert und der Shark ging nach wie vor wie auf Schienen, trotz des z.T. böigen Windes. Bei 450m war dann Schluss und ich hab das Schleppseil ausgekuppelt.
Der Shark flog komplett neutral und es war keinerlei Korrektur nötig. Wie sagte Theo, der zufällig bei uns auf seiner Motorradtour Halt machte: "Des isch ja völlig unspektakulär". Nach dem Abfangbogen, der auch eine träge Abfangneigung zeigte (so wie ich es mag) ging es dann auf Thermiksuche - mit Erfolg. Auf 500m war dann Zeit für den ersten vorsichtigen Ablasser, um die Schnellflugeigenschaften zu testen. Wahnsinn - das Spaltabdeckband hat sich mit einem Surren zu erkennen gegeben aber der Shark glitt extrem flott an uns vorbei und hat die Fahrt auich wieder gut in Höhe umgesetzt. Nun stand der Zweite Teil der Tests an - der FES-Antrieb. Also Motor ein und schon stieg der Shark mit rund 5m/s ohne allerdings unangenehm wegzusteigen. Man muss ein klein wenig nachdrücken, dann steigt er gierig in die Höhe. Bei rund 350m dann wieder Motor aus und Thermik suchen. Wieder im Bart bis auf 700m gestiegen, allerdings mag er nicht zu eng heran genommen werden also etwas größere dafür aber dynamische Kreise mit höherer Grundgeschwindigkeit. Auch ein Ablasser aus 700m brachte keine Auffälligkeiten zu Tage und nach einer großzügigen Speed-Platzrunde ging es dann wieder motorisch hoch.
Der erste Landeanflug war etwas verkorkst angefangen und sollte auf der Nachbarwiese enden. Nix da, Motor nochmal kurz an und auf Sicherheitshöhe um das ganze dann nochmal richtig vorzubereiten. Die Landung war Butterweich, der Felsbrocken, der mir vom Herzen viel war aber groß und plumpste knallhart zu Boden.
Der zweite Flug verlief ähnlich und ich konnte mich sogar nach einem Ablasser aus rund 150m wieder auf Maximalhöhe hochkurbeln. Allerdings hatte ich zuvor eine andere Latte an den FES-Antrieb geschnallt. Statt der RFM 18x9 (weiß) war nun eine GM 18 x 8,5 (schwarz) am Start. Bei etwas weniger Strom ergab sich nach Analyse der Telemetriedaten eine höhere Drehzahl und eine bessere Steigleistung von um die 6m/s. Da der GM insgesamt besser anliegt und auch schlanker ist wird nun noch eine weiße Version beschafft.
Nach dem zweiten Flug frischte der Wind auf und wir entschieden uns gegen einen dritten Flug, dafür aber für ein Erstflugbier.
Der Shark fliegt genau so wie ich es mir vorgestellt hab. Es hat ein wunderschönes Flugbild und in der Thermik macht er auch eine gute Figur, wenn er auch nicht engste Bärte auskreisen möchte. Die Resultate des Differenzdruckmessers zur Airspeed-Bestimmung über die TEK-Düse und ein kleines Loch am Rumpfboden sind noch unbefriedigend weil falsch. Das ist aber ein nebensächliches Problem. An die viel zu labil verklebten Fahrwerksklappen muss ich aber noch einmal ran. Hier wäre ein werksseitiges Komposit-Scharnier eine stabile und zeitgemäße Lösung. Messingscharniere sind es definitiv nicht.
Ich denke der Shark wird mir noch jede Menge Freude bereiten.