Im Herbst des vergangenen Jahres, genauer gesagt am 24. September, endete ein Orca-Flug leider etwas früher und schneller als gewünscht, nämlich in einem hohen Baum mit ca. 160km/h. Das dies nicht ganz unbeschadet geschieht ist wohl jedem klar. Nun kann der Orca aber wieder in die Lüfte steigen und bleibt mir hoffentlich noch lange erhalten. Bis es soweit kam, war es allerdings ein langer Weg.
Zuerst war Geduld gefragt, bis alle Teile wieder den Erdboden erreicht haben. Das letzte Teil lag monatelang in etwa 25m Höhe und verharrte da stoisch. Nur ein Sturm konnte es vom Baum fegen. In der Zwischenzeit wurden entsprechende Ersatzteile geordert (HLW komplett sowie die linke Außenfläche) deren Lieferung aber bis Mitte dieser Woche gedauert hatte.
Die Schäden an den Tragflächen und dem Rumpf waren zwar hässlich aber reparabel. Hier hat sich die Wahl der schwersten und stabilsten Bauweise (C160 Kohle) wirklich ausgezahlt. Ich denke nicht, das ein leichter gebautes Modell diesen Einschlag ohne Schäden am Holm überstanden hätte. Also wurde mittels Abformungen an der Fläche Füllteile erstellt und die Pferdebisse an den Tragflächen sehr stabil repariert sodass die alte Festigkeit weiterhin gegeben ist. Hier ein Dank an Thomas der mit netterweise entsprechende CfK-Gelege-Reststücke zur Verfügung gestellt hat um die Tragflächen ordentlich reparieren zu können. Mein Fundus beschränkt sich leider nur auf GfK-Gewebe, daran muss ich noch arbeiten.
Auch der Rumpf wurde im Bereich des Seitenruders wieder repariert und zeigt die gleiche Festigkeit wie zuvor. Kleinere Schadstellen im vorderen Bereich wurden ebenfalls repariert. Der Orca ist soweit lackierfertig jedoch wollte ich vorab ausprobieren ob alles soweit OK ist. Nach 1,5 Flugstunden mit dem Modell kann ich soweit grünes Licht geben. Der Schwerpunkt muss noch genauer eingestellt werden weil durch die Reparaturarbeiten hinten sicher vorne etwas Blei erforderlich sein wird. Das werden die nächsten Flüge bei hoffentlich ruhigerem Wetter zeigen. Die Bedingungen beim gestrigen Wieder-Erstflug waren nicht optimal weshalb eine genaue Einstellung nicht möglich war.
Der Orca macht aber nach wie vor wirklich Spaß und sieht einfach klasse aus im Flug. Die Festigkeit ist ebenfalls unverändert was Testflüge mit über 220km/h bei böigem Wind und Kunstflugeinlagen bestätigten.
Abschließend fehlt nur noch das Finish mittels Lackierung der Schadstellen. Das wird realisiert sobald die Temperaturen dies wieder zulassen in unserem Lackierraum in der Villa Thermik. Zudem muss noch der nötige 2K Lack in den entsprechenden Farbtönen (RAL 9016 - verkehrsweiß; RAL 2004 reinorange; RAL 9005 tiefschwarz) besorgt werden was schwieriger ist als erwartet wenn nur kleine Mengen benötigt werden.
Hier noch ein paar Bilder vom Verlauf der Instandsetzung sowie den reparierten Stellen. Beim Foto mit dem Piloten ist der schuldige "Springbaum" auch zu sehen auf Höhe des in Flugrichtung linken Höhenleitwerks.