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Höhenruderanlenkung vom Orca aufgepimpt

Die gepimte Höhenruder-Anlenkug im DetailDie Anlenkung des Höhenruder beim Orca hat mir von Anfang an nicht gefallen. Zuerst dachte ich, der Anlenkhebel sei vergessen worden, dann wurde mir aber klar, dass der Hebel ganz woanders ist (damit Höhenruder auch ziehen am Bowdenzug bedeutet) und nur ein kleiner Kugelkopf zur Aufnahme des 2mm Steckungsstabes des Pendelruders dient.

Nun diesen Kugelkopf kann man am Platz beim Zusammenbau des Modells in der Flosse wiederfinden - oder auch nicht.


Es wurde mir von Kollegen sogar berichtet, die im Eifer des Gefechtes die Kugel (an einem anderen Modell)  auch beim Zusammenbau aus dem Halter unbemerkt heraus gesprengt hatten und sich im Flug über massives Ruderspiel wunderten.
Die Anleitung sieht vor, beide Steckungsteile in das Seitenleitwerk fest einzuharzen, das stellt aber die denkbar schlechteste Lösung dar, da dadurch der Transport sehr schwer, in meinen geliebten Modell-Tragetaschen sogar unmöglich wird.
Daher habe ich beschlossen die Anleitung in dem Punkt geflisstentlich zu ignorieren und diese Anlenkung etwas praxisfreundlicher zu gestalten.

Am Skywalker hab ich die Anlenkung auch so gestaltet und kann hier auf nunmehr ein Jahr positive Praxiserfahrung zurückblicken. Daher wird die Orca Anlenkung im gleichen Maße gestaltet.

Die Lösung ist so einfach wie genial. Nur die Umsetzung ist etwas fummelig, da ein Zugang zum Kugelkopf direkt nicht möglich ist.

Hier nun die Umsetzung Schritt für Schritt.

Zuerst muss man der Kugel des Kugelkopfes habhaft werden, damit in sie von 2mm ID auf 3mm aufgebohrt werden kann und ein kurzes Messing-Führungsröhrchen aufnehmen kann. Die Länge des Rohres kann man recht einfach am zusammengesteckten Ruder ermitteln.
Die Führungsschlitze der Pendelruders sind aber nur knapp 3mm breit, für eine 5mm Kugel also zu wenig. Deshalb wurde sie mit einer Spitzzange als Gegenlager und einer Rundzange aus dem Halter gedückt, purzelte im Rumpf herunter und rollte dann den Rumpf vor und konnte problemlos vorne entnommen werden. Das war der einfache Teil.

Nun musste die 2mm Bohrung in der Kugel zur Aufnahme des 3mm Messing Präzisionsrohrs entsprechend aufgebohrt werden. Mit einem 2mm Bohrer, der in das Loch gesteckt wurde und im Bohrfutter eingespannt wurde, konnte die Kugel korrekt ausgerichtet eingespannt werden. Die Backen des Maschinenschraubstockes wurden mit Isolierband beklebt um ein verkratzen der Kugel zu verhindern. Dann wurde das Loch vorsichtig aufgebohrt (Kühlmittel nicht vergessen). Eine Gratbildung konnte ich nicht verhindern, den Grat hab ich aber trotzdem nicht entfernt, weil der auch der Passung der Teile dient.

Das Messingrohr ging nur sehr stramm in das aufgebohrte Loch sodass hier vorsichtig mit dem Gummihammer nachgeholfen werden musste. Das war insofern ein positiver Nebeneffekt weil es mir das Verlöten bzw. verkleben von Rohr und Kugel ersparte.

Nun stand ich vor dem Problem, wie ich das modifizierte Teil wieder an Ort und Stelle bekomme. Eine Variante wäre gewesen es vorne einzuwerfen und dann sollte es nach genügend schütteln schon irgendwann hinten auftauchen. Hatte beim Ausbau ja ähnlich funktioniert. Der Plan erschien mir aber recht bescheuert und erforderte eine Engelsgeduld, die ich nicht aufbringen wollte. Also musste ein anderer Plan her.
Die Wahl fiel auf ein Stück 0.8mm Nylonschnur, die als Führungsschnur dienen sollte, wie bei den Elektrikern, die ihre Kabel nachträglich einziehen. Um die Schnur ortsnah einzuführen musste der Gabelkopf am Seitenruder geöffnet und das Seitenruder etwas überdehnt werden. So war der begrenzte Zugang zum Ruderhebel frei. Nun wurde die Nylonschnur eingeführt und tauchte Momente später im Führungsschlitz auf, wo sie mit einer Pinzette aufgegriffen wurde. Abschließend wurde die Schnur noch durch die Kugelöse gezogen und auf der anderen Seite wieder herausgeführt.
Die modifizierte Kugel wurde über das andere Ende der Schnur gezogen und danach die Schnur verknotet, damit es kein Zurück mehr gibt. Nun muss man einfach am anderen Ende der Schnur ziehen (also am Pendelruder) und schon erscheint dort die Kugel in der Öse. Mit den zwei zuvor verwendeten Zangen und einem sanften Ruck wird die Kugel wieder in ihre Ausgangsposition gebracht. Die Schnur wird danach noch herausgezogen und schon ist die gepimpte Anlenkung fertig. Lediglich die Ruderführung musste noch ganz leicht nachgearbeitet werden, weil sie nicht an allen Stellen 3mm breit war und das Führungsrohr an einigen Stellen blockierte.

Durch die Führung ist es nun nun dem Kugelkopf nicht mehr möglich in der Seitenflosse herum zu wandern. Der 2mm Steckungsdraht wurde mit einem Tropfen Sekundenkleber am linken Ruder fixiert (der Kohlestab sitzt dort schon stramm drin) sodass das Ruder nun auch zusammengesteckt transportiert werden kann und keine Gefahr besteht, dass der Draht in das Ruder hineinrutscht.

Genau so ist es beim Skywalker auch gelöst. Der einzige Unterschied besteht darin, dass statt des Umlenkhebels hier das Servo den Kugelkopf direkt anlenkt. Der Aufbau am Platz wird damit zum Kinderspiel und das einzige Problem das einem droht ist ein leicht verdrehtes Rohr in der Führung. Das wird aber durch den Stab wieder gerade gerückt. Wie schon gesagt hat sich diese Art der Befestigung seit einem Jahr in zahllosen Flügen bestens bewährt und ich kann sie nur weiterempfehlen.

Nächster Schritt wird der Einbau der Rumpfservos sein, gefolgt von der Unterbringung der restlichen Einbauten (R9-Empfänger, 4s2400 Lipo, GPS-Logger2 und UniSens-E).