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Flieg junger Skywalker

Der junge Skywalker vor seinem ErstflugAm Samstag war es endlich soweit. Nach gut einem Monat "Bauzeit" konnte der Erstflug des Skywalker erfolgen. Der Erstflug war aber mit einigen Unwegbarkeiten behaftet. So konnte ich nicht wie geplant auf den GPS-Logger 2 zurückgreifen, da er Tags zuvor beim Absturz der ASK 18 beschädigt wurde und bereits auf dem Weg zur Reparatur war. Der ersatzweise hizugezogene UniSens-E weigerte sich standhaft Vario- bzw. Höhendaten auszugeben, weshalb der Erstflug in Oldschool-Manier, ganz ohne Vario erfolgte. Man glaubt es kaum - das geht auch.

Die Endmontage des Antriebes und der RC-Komponenten gestaltete sich wie schon berichtet sehr schwierig, musste doch jeder Millimeter des zur Verfügung stehenden Raumes genutzt werden.

Die geplanten XT-90 Stecker mit Antiblitz für den Akku mussten aus Platzgründen den gewohnten XT-60 weichen. Der Rumpfausschnitt musste auch weiter ausgeschnitten werden, damit der Akku stramm reinpasst. Ein Klettband, dass mit Heißkleber auf die 3 untenliegenden Motorkabel befestigt wurde, sichert den Akku zusätzlich. Ein RSat2 Empfängermodul musste hinter der Steckung eingebaut werden und dessen Antennen hinter der Endleiste V-förmig in dünnen Silikonschläuchen nach außen geführt werden.

Eine Überraschung brachte das finale wiegen. Da alle Komponenten bereits fest platziert waren, mussten noch ca. 30g Blei in das Heck geklebt werden, damit der Schwerpunkt bei 120mm erreicht werden konnte. Das Abfluggewicht belief sich auf 4990g und war Anlass zur Enntäuschung, waren doch 4800g geplant, wie auch vom Hersteller auf der Website angegeben. Eine leichtere Motorisierung ist kaum möglich, weshalb die auf der Website angegebenen 4800g damit eher in das Märchenreich zu deuten sind.

Die Wetterbedingungen waren nicht gerade ideal für einen Erstflug, herrschte doch ein recht böiger Wind vor. Aber es war eine artgerechte Haltung des Skywalker. Nach dem obligatorischen Rudercheck und Motortest dann der Moment. Regler auf Vollgas und schon entwickelte der Antrieb mit seiner 20 Zoll Luftschraube ordentlich Druck. Der Strom pendelte sich zwischen 45 und 50A ein bei einer Akkuspannung von rund 22.2V. Wie Hacker auf 58A bei 22V kommt ist mir ein Rätsel. Trotz der Tatsache, dass der Skywalker mitwindig geworfen wurde (es war für einen Moment windstill und das Gelände in dieser Richtung leicht abschüssig) stieg er recht gut in den Himmel. Sicher kein Hammerantrieb aber augenscheinlich ein sehr effizienter. Der Steigflug auf gefühlt 200m verlief absolut problemlos und benötigte nur einen moderaten Tiefenrudereingriff. Nach dem Steigflug zeigte die Telemetrie einen Verbrauch von 485mAh an, was sehr zufriedenstellend ist. Genaueres werden dann Flüge mit Vario belegen.

Der Gleitflug gestaltete sich trotz der rauhen Bedingungen sehr gleichmäßig und der Skywalker ging durch die Böen wie durch Butter. Nur längere Gegenwindflüge beantwortete er mit Fahrtverlust und einem nach unten hängenden Heck. Hier ist noch etwas Einstellarbeit nötig.

Der Skywalker blieb recht lange oben, was auf vereinzelte Thermik hinwies, die aber nicht im Detail lokalisiert werden konnte. Die Kreisflugeigenschaften überzeugten aber bis dato, wenngleich auch kein sichbares Steigen beobachtet werden konnte.

Dann die Nagelprobe. Ein Ablasser aus gefühlt 250m brachte ein ganz leises Rauschen gepaart mit einem leisen Pfeifen zu Tage, was vermutlich der Luftschraube zuzurechnen ist, die mit ihren 13 Zoll Steigung nicht ganz so eng anliegt. Alles in allem aber unproblematisch.

Der Durchzug war wegen des Gegenwindes nicht ganz so doll, war aber auch nicht anders zu erwarten.

Einziges Problem stellte die Butterflyfunktion dar. Trotz voll gesetztem Tiefenruder stieg das Modell im Landeanflug weg, was sehr unangenehm ist. Hier muss noch eine Lösung gefunden werden. Trotz sehr unangenehmer Böen in Bodennähe gelang die Landung doch recht gut und der Erstflug fand einen versöhnlichen Abschluss.

Bei weiteren Flügen mit kompletter Technikausstattung und besseren Wetterbedingungen muss der Skywalker nun noch exakt eingestellt werden. Ein spannendes Thema. Zumal gilt es die Gleiteigenschaften bei schwächeren Bedingungen auszutesten. Das bisher gesehene lässt aber hoffen und der Skywalker zeigte sich bisher nur von seiner Guten Seite. Ich hoffe die dunkle Seite bleibt mir erspart.