Hallo zusammen,
hier mein persönliches Resümee:
Man kann kurz und knapp sagen, unser Alpinsegelflugurlaub 2011 wurde durch die Wetterkapriolen geprägt. Unsere Vorhut bestehend aus Micha und Uli sind bereits am Mittwoch (20.07.2011) angereist. Sie konnten das gute Wetter noch am Donnerstag und Freitag genießen. Anscheinend ging es am Donnerstag besonders gut, so dass Micha wieder seine 4h Flugzeit vollbekommen hat. Am Freitag wurden die Beiden von einem Hagelschauer nach Hause begleitet.
Onki und ich starteten die Anreise am Samstag Morgen so gegen 4:30 Uhr Calmbacher Ortszeit. Der alte Dauerfahrer fuhr die Strecke mit nur einer kleinen Pause, am Irschenberg, durch. Somit waren wir gegen 11 Uhr am Alpengasthof Gaugen. Das Wetter war sehr bescheiden. Wir saßen mitten in den Wolken. Somit war nichts mit Fliegen. Das einzig gute war, dass wir einen großen Teil unserer Modelle mit dem Gaugenmobil hochbringen konnten. Damit der Frust nicht ganz so tief sitzt haben wir, Onki und ich, uns einen leckeren Kaiserschmarrn gegönnt.
Sonntag 24.07.2011:
Mein erster Blick, morgens um 8:00 Uhr, ging Richtung Himmel. Den hätte ich mir auch sparen können, denn das Geräusch in der Regenrinne war klar und deutlich. Schnürles Regen ohne Ende. An Fliegen war an diesem Tag nicht zu denken. Also begannen Uli und ich um Punkt 11 Uhr mit einem gemütlichen Frühschoppenweizen. Dies setzte sich dann fort bis zum Abendessen mit einer kleinen Unterbrechung, um mal kurz Formel1 anzuschauen. Unser Hauptthema am Sonntag war „ Wie lege ich Winglets richtig aus“. Aber irgendwie wurde die Diskussion mit zunehmender Dauer verwirrender. Woran das wohl lag?
Montag 25.07.2011:
Mit dickem Kopf und einer Aspirin im Blut hechelte ich mich den Berg hoch, denn das Wetter war sehr verlockend, ein Mix aus Sonne und Wolken. Orca aufgebaut und zur oberen Bank hoch gespurtet. Zum Fliegen ging es so lala. Irgendwie fehlte mir die Fahrt. Also landen und Ballast rein. Prompt ging es auch besser. Der Tag entwickelte sich nicht zum Besseren. Die ¾ Bewölkung ging mehr in Richtung 7/8 und die Thermik lies zu wünschen übrig. Es wurden nur Besenstiele oder E-Modelle geflogen. Ab 15 Uhr fing es auch noch an zu Regnen. Also nichts wie ran ans Fässle und die Weizen mit Blick auf einen verregneten Reiskoffel genießen.
Dienstag 26.07.2011:
Heute brauchte ich kein Aspirin. Das war schon mal gut, denn das Wetter war einen Tick besser. Diesmal gings noch einen Tick früher hoch. Ich glaub ich war so um 10 Uhr am Berg. Micha war bereits fleißig am Fliegen, leider nur elektrisch. Da aber Gerd die Flitsche aufgebaut hat, wagte ich den Schritt meinen kleinen D2c aufzubauen. Dies hat sich auch gelohnt. Gleich nach dem Flitschen bin ich per Zufall in einen Bart gekommen. Dieser brachte mich auf 300m hoch. Jetzt musste man mit der Höhe gut haushalten, denn ein zu tiefes abstechen ins Tal wurde mit einer prompten Landung belohnt, da die Bärte erst so 100m über der Startselle losgingen. Thomas Kek zeigt in beeindruckender Mannier wie schnell sein Duo ist und welch schöner Ton sein Spaltabdeckband erzeugen kann. Uli hatte leider mit seiner DG-600 etwas pech. Er hat nicht den richtigen Zeitpunkt für den Start erwischt. Zusätzlich rutschte noch sein Vario, durch die Beschleunigung des Flitschstarts, nach ganz Hinten. Also kein Vario, anderer SP und keine Thermik. Dies alles brachte die Tanne 69 ins Spiel. Diese wollte bei der Landung einfach nicht weichen. Ergebnis: Eine delaminierte Fläche. Mit 2h reiner Flugzeit war ich mit dem Tag zufrieden. Auch an diesem Tag wurden wir so um 15 Uhr mit einem kleinen Regenschauer belohnt.
Mittwoch 27.07.2011:
Das Wetter war wieder ein Tick besser. Dies bewegte uns noch früher auf den Berg. Dies war auch wieder die richtige Entscheidung. Denn die Beste Zeit zum Fliegen war von 10 Uhr bis 13:00 Uhr. Eigentlich ganz untypisch für den Gaugen. Heute musste mein großer D2c dran glauben. Mit der Flitsche raus und 1h fliegen mit ein paar schönen Ablassern. Ein paar Mal konnte ich Thomas Kek folgen. Er flog aber immer einiges Tiefer wie ich. Micha konnte seine ASW15 mit krummen HR Verbinder wieder gut und sicher landen. Dieser wurde beim Flitschen verbogen, da ein Helfer das Auslöseseil zu steil nach oben hielt. Onki hat es nicht geschafft mit eingecremten Händen seine Alpina zu starten. Dies bedeutete den kürzesten Flug in der Alpina Geschichte, gefühlte 0,2sec. Gegen Ende hin wurden nur noch Besenstiele und E-Modell geflogen. Ab 14 Uhr hats auch wieder ganz zu gemacht und fing auch leicht an zu regnen. Also musste wieder ein kleines Fässchen Bier daran glauben. Wie schon tradizionel wurde der Tag mit einem Terassenweizen beendet. Micha hat die Großraumwetterlage gecheckt und entschieden, dass er am Mittwoch Nachmittag die Heimreise antritt. Hier gilt ein dickes Lob an Klaus. Der unermüdliche das Gaugenmobil auf Bestellung bewegt.
Donnerstag 28.07.2011:
Der Tag fing nicht gut an, da in der Nacht einiges an Wasser heruntergekommen ist. Somit war an Fliegen nur im weitesten daran zu denken. Für mich persönlich fing die Nacht schon nicht gut an, da meine Frau mich informiert hat, dass sie womöglich krank wird. Dies hat sich dann am Donnerstag auch bestätigt. Als lieber Ehemann packt mann dann seine Koffer und fährt heim, denn 2 Kinder und eine kranke Frau ist wohl zuviel des Guten. Aber, da ich nur Mitfahrer war, musste ich Uli und Onki in die Sachlage einweihen. Uli hat dann seine Flexibilität voll und ganz unter beweis gestellt. Ich durfte sein Auto für meine Heimreise benützen. Also schnell alle Flieger einladen und um 15 Uhr die Heimreise mit einem weinenden Auge antreten. Mit allen Staus und Verpackmanövern war ich dann um 24 Uhr im Bett und konnte meine Frau pflegen und mental unterstützen.
Freitag 29.07.2011:
Uli und Onki definierten diesen Tag als den Besten in der ganzen Woche. Vielleicht, um uns etwas neidisch zu machen, was ich aber nicht glaube. Onki konnte seine Swift in ihr Element übergeben und Uli hat die B4 noch etwas gejagt. An diesem Tag gab es auch keinen Nachmittagregen. Somit konnten die Beiden das Weizen ohne hohe äußere Luftfeuchtigkeit genießen.
Fazit: Das Wetter war absolut untypisch für den Gaugen. Mann musste den richtigen Startzeitpunkt erwischen, um nicht nur E-Modelle oder Besenstiele fliegen zu sehen. Echte Ablasser kosteten wieder 10min Aufstiegszeit. Der harte Kern aus Mich, Uli, Onki und ich haben die Gaugenfahne hoch gehalten. Theo und Jens sind echt Patente Kerle die wir hoffentlich nächstes Jahr, oder gerne auch früher, wieder sehen. Für mich ziehe ich in Erwägung alleine im eigenen Auto zu fahren. Dann falle ich den anderen nicht so auf die Nerven.
Gruß
Thomas